Am 07. November konnte die Jugendfeuerwehr ganz besondere Gäste in ihrem Feuerwehrmagazin begrüßen. Peter Kokai und Tobias Groner, beide hauptamtliche Rettungssanitäter beim Deutschen Roten Kreuz in Stuttgart führten die Jugendlichen durch ihren mitgebrachten RTW. Doch es blieb nicht nur beim anschauen, aber von Anfang an.
Jedes Jahr erneut steht Erste Hilfe auf dem Dienstplan. Und damit das Thema nicht knochentrocken durchgekaut wird, lassen sich die Jugendleiter jedes Jahr etwas neues einfallen um den Jugendlichen die wichtigsten Regeln der Ersten Hilfe zu erklären. Und dieses Jahr sind es zwei Rettungssanitäter zusammen mit dem 1/83-5, einem Rettungswagen.
Nachdem der Rettungswagen, kurz RTW, in unserem Magazin geparkt ist geht es auch gleich los. Die Trage wir rausgeholt und jedes Detail erklärt. Sie ist nicht nur höhenverstellbar sondern kann sich auch noch im Kreis drehen. Ebenso kann der obere Teil vom Tragengestell gelöst werden, sodass man die Liegefläche ganz einfach tragen kann. Als nächstes wird den Jugendlichen das EKG gezeigt. Ein EKG zeigt die elektrische Aktivität des Herzens in Form von Wellen und Linien an. Zusätzlich kann mit dem EKG auch noch die Sauerstoffsättigung und der Puls gemessen werden. Bei einem Herzstillstand, einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland, sind sofort Klebeelektroden greifbar die auf den Brustkorb des Patienten aufgeklebt werden. Hat der Patient noch Kammerflimmern kann er “geschockt” werden, das heißt das ihn auf einmal sehr viel Strom durchschießt, der das Herz wieder in den richtigen Rhythmus bringen soll.
Jetzt geht es im Rettungswagen selber weiter. Es gibt viele Schubladen und Schränke in denen sich verschiedenste Geräte und materialien verbergen, die natürlich alle gezeigt werden wollen. Auf einem RTW befinden sich sehr viele Medikamente für verschiedenste Situation und Krankheiten die aber nur ein Notarzt geben darf. “Der kommt in Stuttgart mit einem extra Fahrzeug, einem NEF, zur Einsatzstelle.” erklärt Tobias Groner.Steiffnecks gibt es auch im Rettungswagen, genauso wie auf unseren Löschfahrzeugen. Und natürlich gibt es noch Verbände, Infusionen, Blutdruckmanschetten und, und, und…
Damit das ganze nicht so theoretisch bleibt sind jetzt die Jugendlichen dran. Mit Schaufeltrage und Vakuummatratze geht es darum einen “gestürzten Motorradfahrer” sicher auf die Trage zu bugsieren. Das das gar nicht so einfach ist wie es aussieht merken die Jugendlichen schnell. “Wie soll den die Schaufeltrage unter den Patienten kommen, wenn er sich nicht bewegen soll?” Deswegen kann man sie auseinander machen und den Patienten links und rechts “aufschaufeln”. Daher auch der Name. Mit der Vakuummatratze läuft das schon einfacher. Sie wird mit der Absaugpumpe fest gemacht. In ihr befinden sich kleine Kügelchen die sich dann an den Körper des Patienten anpassen.
Der “Motorradfahrer” hat es dann auch lebend in den RTW geschafft und die Übung war vorbei. Die Jugendfeuerwehr Wangen bedankt sich herzlich bei den beiden Rettungssanitätern und wünscht ihnen weiterhin viel Glück in ihrem Beruf.