Einen nicht ganz alltäglichen Einsatz absolvierten am Abend des 14. August Mitglieder der Feuerwehr Wangen zusammen mit Kameraden der Abteilung Untertürkheim. In der Hanns-Martin-Schleyer-Halle werden in den nächsten Tagen bis zu 500 Flüchtlinge in einer temporären Erstaufnahmestation untergebracht und von dort an ihren endgültigen Aufenthaltsort vermittelt. Hierfür mussten viele Vorbereitungen getroffen werden wie zum Beispiel für Sanitär- und Küchenanlagen. Ebenfalls mussten 500 Feldbetten aufgestellt werden.
Schon seit den frühen Morgenstunden waren fleißige Helfer, teils selbst Flüchtlinge, dabei diese in einer der Nebenhallen aufzustellen. Als am Abend jedoch noch kein Ende in Sicht war wandte sich das Regierungspräsidium Stuttgart mit einem Hilfeersuch an die Branddirektion. Diese alarmierte daraufhin die Abteilungen Untertürkheim und Wangen welche sich auch schon kurze Zeit später mit jeweils zwei Fahrzeugen an der Schleyer-Halle einfanden. Nach einem kurzen Briefing über die Umstände der Alarmierung erhielten die Anwesenden eine Einweisung in die Feldbetten, welche sogar als Stockbetten aufgebaut werden können. Schon kurze Zeit später begann der Aufbau.
Die Flüchtlinge die schon den ganzen Tag beim Aufbau geholfen hatten mussten noch in ihre Flüchtlingsunterkunft verbracht werden. Da sich diese in der Nähe von Böblingen befand wurden kurzerhand zwei Mannschaftstransportwagen damit beauftragt die Flüchtlinge heim zu fahren. Trotz einsetzenden Starkregens auf der Autobahn erreichten beide Fahrzeuge unbeschadet und in kürzester Zeit die Unterkunft. Der Starkregen richtete auch in Stuttgart Schäden an, entwurzelte Bäume oder ließ Keller vollaufen. Glücklicherweise mussten die Abteilungen Wangen und Untertürkheim hier jedoch nicht tätig werden.
Zurück in der Halle und nach den Aufbauarbeiten bedankte sich der Verantwortliche des Regierungspräsidiums bei den Helfern der Freiwilligen Feuerwehren. „Es ist wirklich wunderbar zu sehen, wieviel Druck und Energie sie in diese Aufbauaktion eingebracht haben. Ohne Sie wären wir morgen noch nicht fertig.“ Denn schon am nächsten Tag kommen die ersten zwei Busse mit Flüchtlingen.