Es ist eine besondere Auszeichnung. Im gesamten Stadtgebiet gibt es weniger als ein Dutzend Menschen, die das Feuerwehrehrenkreuz in Gold tragen dürfen. Seit dem 11. Juni gehört auch Rolf Dalferth aus Wangen dazu.
Der Deutsche Feuerwehrverband hat ihn mit dieser höchsten Auszeichnung der Deutschen Feuerwehren ausgezeichnet. Sie wird Kommandanten verliehen, die mehr als 25 Jahre lang ihren Dienst getan haben. Bereits mit dreizehn Jahren trat Rolf Dalferth dem Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Wangen bei, der damals noch Spielmannszug hieß. Er begann Fanfare und später Trompete zu blasen, „weil es Spaß macht, in der Gruppe zu spielen.“
Da lag es nur nahe, den Zivildienst bei der Feuerwehr zu absolvieren. 1970 trat er daher auch dem Löschzug bei, dem er sich für zehn Jahre verpflichten musste, um den Wehrdienst zu ersetzen. Doch als die Zeit um war, dachte er gar nicht ans Aufhören. „Ich war in der Gruppe verwurzelt und habe weitergemacht“, sagt er.
Als 1980 der Geschäftsführer des Spielmannszuges starb, wurde Rolf Dalferth gefragt, ob er diese Funktion übernehmen wolle. Er wollte. Von 1992 bis 2002 wurde der Spielmannszug zum Musikzug umgebaut. Die bisherigen Naturtoninstrumente wurden durch Musikvereinsinstrumente wie Klarinette, Tuba oder Posaune ersetzt und Rolf Dalferth musste ein weiteres Mal umsatteln, diesmal auf das Saxofon.
„Die Bereitschaft lässt nach“
Bis 2000 war er zugleich Feuerwehrmann und Musiker. Dann beanspruchte ihn die Leitung des Musikzuges so stark, dass er sich aus dem Löschzug zurückziehen musste.
Erst Anfang diesen Jahres hat er die Führung des einzigen Orchesters der Stuttgarter Feuerwehr abgegeben. „Es war nicht so leicht, jemanden zu finden. Die Bereitschaft, solche Aufgaben zu übernehmen, lässt nach“, sagt Rolf Dalferth. Da war er schon froh, dass schließlich sein Sohn die Leitung des Musikzugs übernahm.
Sein jahrzehntelanger Einsatz für die Wangener Feuerwehr wurde in diesem Jahr gleich mit zwei Auszeichnungen belohnt. Schon vor der Ehrung durch den Deutschen Feuerwehrverband hat ihm die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände am 24. Januar ihre höchste Auszeichnung, die Verdienstmedaille in Gold mit Diamant, für seinen Einsatz als Leiter des Musikzuges in den vergangenen dreißig Jahren verliehen.
Für sein Engagement hat Rolf Dalferth in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder private Interessen hintenanstellen müssen, und dabei dennoch einiges gewonnen. „Es gibt einem viel, wenn man sich in einer solchen Gruppe engagieren kann“, sagt er. Und je mehr man sich einsetzt, desto mehr gewinnt man offenbar auch: „Die soziale Verantwortung gibt einem Selbstwertgefühl.“
Ein Artikel der Stuttgarter Nachrichten